Gregor Joseph Werner

Das Projekt der erstmaligen klingenden Werkdokumentation Gregor Joseph Werners (1693–1766) auf fünf CDs stellt eine weitgehend unbekannte große musikalische Gestalt vor. An einem epochalen Wendepunkt der Musikgeschichte, in der Zeit des bisher wenig erhellten Übergangs zwischen den zwei Gipfeln des 18. Jahrhunderts, Spätbarock und Wiener Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven) fungiert G. J. Werner als Schlüsselfigur.

Der Großteil der Instrumentalmusik Werners ist verloren gegangen. Mit seinen rund 70 Messen, 3 Requiems, zahllosen Antiphonen, Motetten und Psalmen und 18 deutschsprachigen Oratorien steht Werner vor allem als überragender Meister der lateinischen Musica Sacra fast konkurrenzlos in seiner Zeit. Werners dramatisch-expressive Musiksprache nimmt vielfach die Kunst des späten Mozart voraus. Haydn, "Vater" der Wiener Klassik und Amtsnachfolger Werners als Kapellmeister am Esterházyschen Fürstenhof, verehrte seinen Vorgänger und eigentlichen Lehrmeister außerordentlich.

Die aufwendige Erforschung der unerschlossenen Musik Werners – fast nur in handschriftlichen Einzelstimmen überliefert – erstreckte sich auf gut 40 Jahre. Dass musikalische Spitzenkräfte aus Hannover diese europäisch geprägte innovative Mammutaktion realisieren, macht das Werner-Projekt zum herausragenden niedersächsischen und hannoverschen Prestigeprojekt im Bereich Klassik.

Die Gundlach Stiftung hat die Produktion der zweiten CD mit Werken von Gregor Joseph Werner finanziert.